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Kakteen und Sukkulenten in Hydrokultur

  0.   Einleitung
  I.    Eignung der Pflanzen
 II.   Umstellen von Erdkultur
III.   Aussaat in Hydrokultur
IV.   Behandlung der Pflanzen
IVa. Behandlung von Kugelkakteen

 

Kakteen und Hydrokultur - ein Widerspruch? Auf dieser Seite werde ich in Zukunft meine Erfahrungen mit Kakteen in Hydrokultur schildern. Und ich kann jetzt schon sagen: Probiert es einmal aus. Die meisten "Stachelpflanzen" (nein, Kakteen haben natürlich Dornen) sind dafür geeignet. Grundsätzlich werden die Erfahrungen bei Sukkulenten aus feuchteren Zonen besser sein als bei Wüstenpflanzen; aber ein Versuch lohnt sich immer.

I. Eignung der Pflanzen

Nach meiner bisherigen Erfahrung gibt es keine Einschränkungen. Allerdings ist die Behandlung sehr stark vom Wasserbedarf der Pflanzen abhängig. Dies wird im Abschnitt "Behandlung der Pflanzen" genauer erklärt.

II. Umstellen von Erdkultur

Dies ist die erste Möglichkeit, Hydrokulturen zu gewinnen. Es gelten im Prinzip die gleichen Regeln, wie bei der Umstellung anderer Pflanzen:.

Benötigt werden:

  • ein passender Hydrokulturtopf mit Innentopf und Wasserstandsanzeiger
  • grober Blähton bei den meisten Pflanzen, feinerer bei jungen Pflanzen
  • Langzeitdünger (ich nehme nur Ionenaustauscher - die kleinen Kügelchen - weil er unproblematisch zu dosieren ist)
  • ein Wasserkocher

Vorgehensweise:

  • Die Pflanze wird aus dem Topf entfernt und die Wurzeln oder das Rhizom sehr gut unter fließendem Wasser abgespült. Hierbei ist darauf zu achten, dass keine Wurzelläuse (erkennbar an einem weißlichen Belag) vorhanden sind. Sollten der Reinigung größere Bereiche der Wurzel zum Opfer fallen, so ist das besser als Erdreste zurückzubehalten, denn Erdreste führen zu Fäulnisvorgängen. Die Wurzeln werden dagegen von der Pflanze ohnehin zu einem großen Teil neu gebildet.
  • Das verwendete Hydrokultursubstrat (meist grober Blähton) wird vorsichtshalber gründlich ausgekocht und auf Zimmertemperatur abgekühlt
  • Der Boden des Innentopfes wird mit Substrat gefüllt
  • Die Pflanze wird mit den Wurzeln in den Topf gehalten und das Substrat unter mehrfachem Aufklopfen bis zum Rand aufgefüllt
  • Eine ausreichende Menge Langzeitdünger (bei Ionenaustauscher kann man nicht überdosieren) wird in den Umtopf gegeben
  • Der Innentopf mit der Pflanze wird eingesetzt und man kann jetzt den Wasserstand sofort auf optimal auffüllen

 III  Aussaat in Hydrokultur

Benötigt werden:

  • kleine Hydrokulturtöpfe mit Umtopf oder alternativ nur kleine Innentöpfe und eine große flache Wanne, die die Töpfe aufnimmt
  • spezielles feinkörniges Granulat (Aufzuchtgranulat)
  • Ionenaustauscher (=Langzeitdünger)
  • genügend Wasserstandsanzeiger bei Einzeltöpfen oder ein Wasserstandsanzeiger bei der Wannenmethode

Vorgehensweise:

  • Die Innentöpfe sind mit gut ausgekochtem (siehe Umstellung) Granulat zu füllen
  • Der Samen ist auf das feuchte Granulat aufzustreuen
  • Die Innentöpfe am besten in eine flache Wanne mit Wasser und etwas Ionenaustauscher stellen, nachdem ein Topf mit einem Wasserstandsanzeiger ausgestattet wurde. Kann man den Wasserstand in der Schale erkennen, so ist es möglich, auf den Anzeiger zu verzichten. Der Wasserstand kann hier ruhig sehr hoch stehen, solange der Samen nicht direkt im Wasser liegt.
  • Es ist während der ersten Phase auf viel Feuchtigkeit zu achten. Entweder die Schale wird mit einem transparenten Deckel versehen, oder man besprüht die Samen täglich.
  • Die Anzucht an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen.
  • Statt einer flachen Wanne kann man auch jeden Innentopf mit Außentopf und Wasserstandsanzeiger versehen.

    Wenn sich die kleinen grünen Kugeln zeigen, weiter auf ausreichende Feuchtigkeit achten, bis die spätere Form der Kakteen eindeutig zu Erkennen ist!

IV. Behandlung der Pflanzen

Die meisten Kakteen lassen sich wie andere Hydrokulturpflanzen behandeln, d.h. den Wasserstand immer dann auf optimal (mittlere Markierung) auffüllen, wenn der Wasserstandsanzeiger auf der Minimalmarkierung angekommen ist. Das darf man bei Kakteen auch öfter mal vergessen, denn ein Austrocknen ist ja bei diesen Wasserspeicherpflanzen in der Regel nicht zu befürchten.
Viel
empfindlicher sind sie jedoch gegenüber zu viel Wasser. Deshalb sollte man hier nicht vor einem Urlaub, wie das sonst empfohlen wird, auf Maximal auffüllen, sondern lieber austrocknen lassen. Der Langzeitdünger ist nach ca. 6 - 8 Wochen auszutauschen.
Wie in Erdkultur ist es wichtig, den Kakteen eine
Winterruhe einzuräumen. Dann lässt man sie etwa 3 Monate ganz austrocknen und füllt dann im Frühjahr mit frischem Düngemittel wieder auf.

Die angegebene Behandlung eignet sich nach meinen Erfahrungen uneingeschränkt für Cereen und Opuntien, außerdem für alle bei mir bisher kultivierten Euphorbien.Bei den Kugelkakteen auf jeden Fall für Echinocactus Grusonii.

Bei allen anderen Kugelkakteen ist Vorsicht angesagt, da sie nach meinen Erfahrungen leicht faulen können und eher spärlich Wasser benötigen. Deshalb ist bei diesen folgende Behandlung angesagt:

IVa. Behandlung von Kugelkakteen

  • Füllen Sie den Wasserstand etwa alle 2-3 Wochen, bei sehr großen Kakteen noch seltener auf optimal auf.
  • Befeuchten Sie dabei auch gründlich das gesamte Hydrosubstrat und evtl. auch die Pflanze selbst (außer bei wasserempfindlichen, wie z.B. Astrophyten).
  • Achten Sie beim nächsten auffüllen darauf, dass die Pflanze wirklich komplett ausgetrocknet ist. Das hängt natürlich auch von der Sonneneinstrahlung ab.
  • Um ganz sicher zu gehen, ob die Wurzeln nicht verfault sind, kann man die Pflanze in der ersten Zeit einmal (nach vielleicht 2 Monaten) anfassen und im Topf auf sicheren Halt im Substrat prüfen.

Diese Vorgehensweise wird vor allem für Mamillarien und Rebutien empfohlen. Bisher keine Erfahrungen habe ich bisher mit Ferokakteen und Lobivien. Hier wäre ich für jede Resonanz durch den Leser dankbar!!!

Cylindropuntia subulata
Diese bildet kaum noch Blättchen aus, da die Wurzel mehr Raum braucht - Umtopfen erforderlich

rechts:
Cereus, der nach dem Umstellen einen gewaltigen "Wachstumsschub" bekommen hat

 

Cylindropuntia und Espostoa

 

 

 

 

 

 

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